Ähnliche Namen Brzeg • Brieg: Krasny Brzeg ·
Briesen ·
Brzezina ·
Brzeźnica ·
Beschreibung
Übersetzt:
  i  r wissen nicht, wann die Burg in Brieg entstand. Es ist aber bekannt, dass es hier schon zur Zeit von Heinrich I der Bärtige im Jahre 1235 eine Wehranlage bestand. Wahrscheinlich gab es in der damaligen Burg noch keine gemauerten Elemente. Das Schloss befand sich zwischen dem Breslauer- und Burgtor. Es war durch einen Graben und Mauern umkreist und mit den Stadtfortifikationen verbunden.
Ende des 13. Jahrhunderts hat Bolko I einen freistehenden Quadratturm sog. Löwenturm neben der Burg erstellt, der als letzte Verteidigungsstelle dienen sollte. Seit der Gründung des Fürstentums Liegnitz-Brieg im Jahre 1311 bis zum Tod des letzten Piastenfürsten von Brieg, Georg II Wilhelm, im Jahre 1675, war das Schloss in Brieg Hauptstammsitz der Piasten. Im Jahre 1342 wurde es offiziell zur Fürstentumshauptstadt
erklärt. Diese Situation verursachte die häufigeren Umgestaltungen und Modernisierungen der Festung. Ursprünglich bestand die Burg aus einem Wohngebäude, das in Ringmauerverlauf erbaut wurde, und aus einem Wirtschaftsgebäude.
Im Jahre 1358 begann Ludwig I den Ausbau der Burg, indem er ein neues Wohngebäude auf der Stelle des gegenwärtigen Südseitenflügel erstellt hat. Während dieses Ausbaus wurde neben der Burg in den Jahren 1368-1369 die gotische Kollegiatkirche St. Hedwig, Patronin der schlesischen Piasten, erbaut. Sie ist bis zur Gegenwart erhalten geblieben. Die Kirche war lange Zeit die Fürstennekropole. In den Jahren 1481-1490 wurden noch Arbeiten an dem Löwenturm geführt.
Die nächste große Umgestaltung unternahm Friedrich II im Jahre 1544. Sie wurde von seinem Nachfolger Georg II fortgesetzt. Die Arbeiten beendete man im Jahre 1560. Dank des Umbaus wurde die gotische Festung zu einer imposanten Renaissanceresidenz, die sich nur wenige Monarchen in diesem Teil Europas leisten konnten. Es wurden die bisher bestehenden Seitenflügel umgebaut und die zwei
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Dziedziniec zamku w Brzegu na widokówce z 1920 roku |
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nächsten, der nordöstliche und südöstliche Seitenflügel mit Toreinfahrt, erstellt. Sie umgaben von drei Seiten den breiten Hof mit Kreuzgängen. Von der vierten Seite wurde er durch die Kurtinenmauer mit Attika geschlossen. Die Einfahrt war durch den im Jahre 1554 erstellten Torturm mit einem ungewöhnlichen Portal geschutzt. Die Bildhauerverzierung stellt die Büsten der piastischen Fürsten und Könige dar (in der höheren Reihe: Piast, Ziemowit, Leszek, Ziemomyslaw, Mieszko I, Boleslaus der Tapfere, Mieszko II, Kasimir der Erneuer, Ladislaus Hermann, Ladislaus der Schiefmündige, Ladislaus II und Boleslaus der Lange; in der unteren Reihe ? die schlesischen Fürsten: Heinrich I der Bärtige, Heinrich der Fromme, Boleslaus II Rogatka, Heinrich V von Liegnitz, Boleslaus III von Brieg-Liegnitz, Ludwig I von Brieg, Heinrich VIII von Brieg, Heinrich IX Chojnowski, Ludwig III von Ohlau, Jan von Lubin, Friedrich I von Liegnietz-Brieg, Friedrich II von Liegnitz-Brieg). Georg II hat durch den Bau des Turmes seine polnische Abstammung angedeutet.
Die Bauarbeiten wurden von Architekten aus Italien geführt. Mit der Residenz
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Fryderyk Bernard Wernher, Topografia Śląska 1744-1768 |
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beschäftigten sich Jakob Parr und sein Sohn Franziskus. Das Vaters Werk ist die Bildahauerverzierung des Torturmes und die Kreuzgänge auf dem Hof. Nach der Beendigung der Bauarbeiten im Jahre 1560 befasste man sich mit der inneren Ausstattung. Ende des 16. Jahrhunderts wurde Bernard Niuron beauftragt, die Fortifikationnen zu modernisieren. Dieser hat im Jahre 1595 eine große Verteidigungsbastei an der nord-östlichen Ecke der Stadtmauern zugebaut.
Der Tod von dem letzten Piasten aus Brieg ? Fürsten Georg IV Wilhelm - im Jahre 1675 bedeutete Ende der Residenzpracht. Das Fürstentum kam in die Hände der österreichischen Keiser. Die Burg wurde von Statthaltern der Habsburger besetzt. Sie sorgten doch nicht um das Bauwerk.
Zur Zeit der preusßisch-österreichischen Kämpfe im Jahre 1741 befahl der preußiche König Friedrich II, die Stadt Brieg zu bombardieren. Die Burg wurde in Schutt und Asche gelegt. Es wurden zwei Türme, die Oberstockwerke und Kreuzgänge zerstört. Die unschätzbare Torturmfassade ist glücklicherweise erhalten geblieben. Auf der Stelle der Burg gründete man eine Gaststätte und Warenläger. Es
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Budynek bramny na widowkówce z 1905 roku |
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wurde die nach dem Bombenattak erhaltene Innenausstattung ausgeführt. Man versuchte jedoch nicht, die Burg wiederaufzubauen. Es wurden keine größeren Konservierungs- oder Rekonstruktionsarbeiten vorgenommen. Der schweizerischer Historiker August Hahr hat nur die Turmfassade und Räume im Erdgeschoß des östlichen Seitenflügels versichert.
Anfang des 20. Jahrhunderts fing man an, die Burg teilweise zu restaurieren. In den Räumen des ostsüdlichen Seitenflügels wurde das Stadtmuseum gegründet. Die genaueren Untersuchungen auf der Burg führte seit dem Jahr 1959 Georg Rozpedowski. Im Jahre 1966 unternahm man eine gründliche Renovation. Im Jahre 1988 wurde die Rekonstruktion der Burganlage und im Jahre 1999 wurden die Arbeiten an der Gründung der Gartenanlage um der Burg herum beendigt.
Auf der wiederaufgebauten Burg befindet sich gegenwärtig das Museum der Schlesischen Piasten. |