Beschreibung
Übersetzt:
D  ie Stadt Bodzentyn hat im Jahre 1355 der Bischof Bodzęty (Bodzanta) des Familienwappens Poraj gegründet, indem er den Sitz des Jägerhofes aus Tarczek übertrug. Zu seiner Zeit entstand auf der Stelle des heutigen Schlosses eine hölzerne Burg.
Das Gebäude wurde ganz schnell zerstört und der Nachfolger von Bodzęty, der Bischof Florian aus Mokrsko hat hier noch vor dem Jahr 1380 das gemauerte gotische Schloss gebaut, das als eine Residenz der Krakauerbischöfe diennen sollte. Das mit den Stadtfortifikationnen verbundene Kastell befindet sich auf einem hohen Hügel, den der Fluß Psarka umfliesst.
Am 19. Juni 1410 hielt sich in der Burg Ladislaus Jagiello auf, der von der Wallfahrt zu dem heiligen Kreuz zurückkehrte. Der König empfing hier die Pommernboten. Der Brand im Jahre 1413
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Ruiny na widokówce z 1911 roku |
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zerstörte die hölzerne Bebauung von Bodzentyn. Im Zusammenhang damit stand wahrscheinlich die Umgestaltung des Schlosses vom Bischof Zbigniew Oleśnicki. Damals wurde es nach einem mehr regulären Plan umgebaut und in dem Nordteil wurde der Wohnseitenflügel gebaut.
Am Ende des 15. Jahrhunderts hat der Kardinal Friedrich Jagiellończyk den Ostseitenflügel zugebaut. Die Bauarbeiten setzten im Laufe des 16. Jahrhunderts die nächsten Bischöfe fort: Jan Konarski, Piotr Tomicki und Franziskus Krasiński, die die Ganzheit allmählich in den Renaissancestill umbauten. Die Umgestaltung des anfangs gotischen Gebäudes in eine tatsächlich Renaissanceresidenz gelang dem Bischof Peter Myszkowski im Jahre 1581. Es wurden damals auch die hinsichtlich des Stils älteren Teile des Schlosses vereinheitlicht. Die Bauarbeiten führte ein italienischer Architekt Jan Balcer, dessen Anteil Peter Myszkowski wertgeschätzt hat, indem er ihm und seiner Frau das Privileg aufgegeben hat, einen Garten in der Vorstadt von Bodzentyn zu gründen.
Die letzte große Umgestaltung gab es im 17.
Jahrhundert. Es entstand damals der Südseitenflügel. Den Bau führten aufeinanderfolgend die Bischöfe: Jakub Zadzik (der sich seit seiner Berufung für das Krakauerbistum im Jahre 1635 als der größte Feind der Reformation kennenlernen ließ), Peter Gembicki, Peter Tylicki, Martin Szyszkowski und Andreas Trzebicki. Nach etwa achtzig Jahren, im 1691, hat der Bischof Jan Malachowski die Arbeiten beendet, der sein bis zum heutigen Tag sichtbares Familienwappen Nałęcz in den Oberschwellen von Fenstern eingesetzt hat. Der Schloss wurde damals in eine barocke Form auf dem Plan eines Hufeisens umgestalltet.
Aus den Inventaren kennen wir das Aussehen des Kastells nach den Umbauten. Von der Vorburg führte in den Schlosshof ein bis heute bestehendes Tor aus dem Buntsandstein ein, vor dem eine gemauerte Brücke stand. Der Hof war von drei Seiten durch dreistöckige Seitenflügel umfasst. Der Ostrisalit wurde mit Renaissanceattika verziert. Den Übergang zwischen den Seitenflügel des Schlosses ermöglichte ein Kreuzgang, der von der Seite des Hofes entlang allen Stockwerken des mittleren
Seitenflügels führte.
Im 18. Jahrhundert wurden eher noch die Renovierungsarbeiten geführt. In der Mitte des 18. Jahrhunderts arbeitete an der Verzierung des Schlosses der Architekt Jan Fontana. Das waren die letzten Jahren der Glanzzeit von dieser Residenz. Der letzte Herrscher des Kastells ? am Ende des 18. Jahrhunderts ? war der Bischof Sołtyk. Im Jahre 1789 übernahm die Güter der Geistlichen der Staat. Diese Tatsache verursachte es, dass das Schloss verlassen und dann in einen Speicher und Lazarett umgewandelt wurde. Das Krankenhaus bestand hier bis zum 1814. Dann wurde es jedoch letztlich verlassen. Die Ikonographie aus dem 19. Jahrhundert stellt dar, dass das Schloss damals noch keine absolute Ruine war. In einigen Sälen gaben die Bewohner von Bodzentyn noch damals Bälle. Doch später, bis zum Ende des 19. Jahrhunderts, benutzte man das Gebäude als eine Quelle der Baumaterialien, was die Ruine vertieft hat. Es gab sogar den Plan, den Rest des Schlosses völlig abzubrechen. Glücklicherweise wurde das jedoch nicht realisiert. Im Jahre 1902 hat man das Objekt als unter Schutz stehendes Kunstdenkmal erklärt.
Heutzutage sind die Mauern gesichert und bilden eine bleibende Ruine. Auf dem Schlosshügel sind nur die Fragmente der Wände erhalten geblieben. Über den Fensterlöchern kann man die Wappenschilder mit Familienwappen von Ślepowron des Bischofs Kraiński und das früher erwähnte Familienwappen von Nałęcz des Bischofs Jan Małachowski sehen. Es blieb auch ein ganz gut sichtbarer Grundriss des ganzen Schlosses erhalten. Seit 1963 führte man in Bodzentyn die Untersuchungen unter der Leitung von Maria Brykowska.
Mit dem
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Drzeworyt według rysunku J.Krajewskiego, Tygodnik Illustrowany 1882 ze zbiorów Biblioteki Instytutu Badań Literackich PAN |
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Schloss ist eine düstere Geschichte verbunden. Als das Krakauerbistum Jakub Zadzik übernahm, hielt er in Gefangenschaft die Arianer und die Kalvinisten. Angeblich hielt der Bischof einen von ihnen mit seinen heretischen Büchern gefangen und gab ihm solange kein Essen, bis dieser seine Bücher gegessen hat. Der andere Gefangene war der Geistliche Kasimir Bełza, der aus der Schatzkammer in der Kirche in Myślenice den Schmuck gestohlen hat. |